Heimatverein hatte mit Überschwemmungsschäden zu kämpfen

Hüfthoch stand im vergangenen Jahr an Fronleichnam das Wasser in den Ausstellungsräumen des Heimatmuseums Kirchen: Nun sind die Arbeiten zur Beseitigung der Schäden beinahe abgeschlossen. In der vergangenen Woche wurde die Küche eingebaut.

Klar, dass die Wassermassen, die sich damals ihren Weg in das Kellergeschoss suchten, im Bericht bei der Jahreshauptversammlung am Freitagabend Erwähnung fand: „Und dann ereilte uns die Überschwemmung“, so der stellvertretende Vorsitzende Karlheinz Latsch.

Bekanntlich ist das Museum seither geschlossen. Es gab keine Sonderausstellung und auch das Heimatfest im September musste ausfallen, erinnerte Latsch. Es gab stattdessen am gewohnten Tag im September einen Nachbarschaftsmarkt, wofür Latsch ausdrücklich den Ausrichtern dankte. Der Erlös war bestimmt, um die Folgeschäden des Unwetters zu beseitigen. Sein Dank galt nicht zuletzt denjenigen, die in rund 200 Stunden wieder alles hergerichtet haben – auch in der Museumsscheune.

2018 wurde zudem der Umzug des Archivs von Räumen an der Kirchstraße ins Museum vollzogen. Um dies aufnehmen zu können, wurde im Obergeschoss der Ortsteileraum verlagert – und er wird zugleich modernisiert. Hier sollen künftig die Geschichte, Gebäude, Vereine und Lageplan von jedem einzelnen Ortsteil präsentiert werden, auch mit Fotos. Die umfangreichen Arbeiten sollen in diesem Jahr fertiggestellt werden.

Aufgelöst wurde das Materialdepot in Wehbach. Ein Teil der eingelagerten Stücke sind ins Museum gekommen, andere Sachen haben anderweitig eine gute Bleibe gefunden, z.B. in einem Feuerwehrmuseum.

Vom Effekt der neuen Akustikdecke, die den Hall dämmt, und der LED-Beleuchtung im Versammlungsraum, wo Sonderausstellungen stattfinden und der den großen Kirchener Firmen gewidmet ist, konnten sich nun alle selbst überzeugen. Repariert wurde der Unterstand der Druckluftlok, berichtete Kassierer Klemens Kipping, der eine solide Kasse offenlegte.

Zu den geplanten Aktivitäten war zu erfahren, dass das Museum voraussichtlich am Sonntag, 19. Mai, wieder eröffnet wird, zeitgleich soll es eine Fotoausstellung geben. Im Spätsommer ist ein Ausflug nach Mendig in der Eifel in Kooperation mit den Fahrenden Gesellen geplant – u.a. soll das Vulkanmuseum besichtigt werden.

Nach dem Heimatfest soll mit der Gestaltung des Außengeländes begonnen werden. Und demnächst soll die wuchtige Gießpfanne ihren Standort auf dem Außengelände am Museum verlassen: An der Zufahrt zum Wehbacher Gewerbegebiet Friedrichshütte, wo einst Stahl gekocht wurde, soll das Relikt einer vergangenen Ära aufgestellt werden. Das Fundament ist bereits gegossen.

Großen Dank und große Anerkennung sprach Mitglied Astrid Brück den fleißigen Helfern aus, die donnerstags immer rund um die Einrichtung aktiv sind, „egal ob es regnet oder schneit, sie sind unermüdlich“.

Helmut Ermert wurde für 25 Jahre Treue geehrt. „Ohne dich wäre manches nicht so glatt gelaufen, wie es gelaufen ist“, sagte Latsch zum ehemaligen Geschäftsführer: „Es war eine spannende Zeit“, so Ermert. Ebenfalls seit 25 Jahren dabei sind: Bruno Leidig, Manfred Lehner, Hermann-Josef Rasch, Gerhard Rasch, Peter Hering, Michael Heukäufer, Ludwig Stinner, Reinhard Hensel und Marianne Dreisbach.

Quelle: SZ, 18.03.2019

An dem Pfeiler ist der Wasserstand des Fronleichnamsunwetters zu sehen. Fotos: rai

Für 25-jährige Mitgliedschaft wurde Helmut Ermert (r.) vom stellv. Vorsitzenden Karlheinz Latsch geehrt. Der Jubilar überreichte im Gegenzug das Buch „Die Chemie der Bau- und Betriebsstoffe des Dampfkessels“ von 1928.