Schadensbewältigung in Kirchen Stadt verzeichnet durch das Fronleichnams-Unwetter Schäden von 381.000 Euro
Es sind nur wenige Stellen im öffentlichen Raum, die derzeit noch an das folgenschwere Unwetter an Fronleichnam erinnern – die gesperrte Klotzbachstraße mag das plakativste Symbol für alle Schäden sein. Im Stadtrat Kirchen ging es denn gestern sowohl um eine Bestandsaufnahme als auch eine Schadensbewältigung. Was unweigerlich zu der Frage führt: Wie kann sich eine Kommune für solche Starkregen wappnen?
Dabei hatte Stadtbürgermeister Andreas Hundhausen – nach seinem Dank an die Rettungskräfte für ihren Einsatz an diesem Tag – zunächst die einzelnen Schäden aufgelistet. Dickster Brocken ist natürlich die Klotzbachstraße, deren Sanierung mit über 300 000 Euro zu Buche schlagen wird. Und seit dem Wochenende ist dann auch allgemein bekannt, wie sehr das Museum der Stadt Kirchen an der Wiesenstraße gelitten hat. Hundhausen geht hier von einem Schaden jenseits der 50 000 Euro aus. Eine kleine Fußgängerbrücke über den Girnsbach am Ende des Mühlenwegs hat es komplett weggespült. Ein Ersatz für diese Verbindung auf dem Druidensteig würde 25 000 Euro kosten, allerdings denkt man hier schon über günstigere Varianten nach. Und nicht zuletzt hat es auch das Pflaster in der oberen Girnsbachstraße getroffen (6000 Euro). Unterm Strich sind allein der Stadt somit Schäden in Höhe von 381 000 Euro entstanden.
Allerdings hat das Land eine schnelle und unbürokratische Förderung zugesagt und auf die entsprechenden Töpfe verwiesen. Um Unterstützung zu bekommen, hat der Rat gestern auch schon Planungsleistungen für den Neubau der Klotzbachstraße zum Preis von 17 000 Euro vergeben. Stefan Strunk vom Bauamt stellte klar, dass man hier nicht einfach nur die offensichtlichen Löcher absperren könne, die gesamte Straße sei unterspült. Geprüft werden soll aber, ob nicht wenigstens Fußgänger wieder den Bauzaun seitlich passieren können. Aus technischer Sicht sei das möglich, das müsse aber noch mit dem Ordnungsamt abgestimmt werden.
Eine Elementarschadenversicherung habe die Stadt nicht, darauf habe man einst verzichtet, weil sie rund 20 000 Euro pro Jahr kosten würde, informierte Hundhausen. Eventuell müsse man sich aber doch neue Angebote einholen. Die spannende Frage sei, wie oft es zu solchen „Jahrhundert-Ereignissen“ komme. Grundsätzlich würden diese Art von Unwettern wohl eher zu- als abnehmen. Christoph Schroeter (Grüne) warb in diesem Zusammenhang für eine Aufklärungsaktion darüber, welche (technischen) Voraussetzungen in Privathaushalten erfüllt sein müssten, damit eine solche Versicherung überhaupt zahle.
Eingangs der Diskussion hatte bereits Kurt Möller von den Bündnisgrünen etwas weiter gedacht: Man müsse sich die Frage stellen, wieviel Fläche man noch versiegeln wolle und ob es ausreichend Gelände zur Versickerung gebe: „Nur ein größeres Rohr hilft uns mit Sicherheit nicht weiter.“ Ähnlich sah es auch Hundhausen: „Wir werden nicht verhindern können, dass es zu weiteren Schäden kommt.“
Quelle: –
Zerstörung der Fußgängerbrücke des Girnsbach